@kuketzblog Hallo Mike, du hast Recht. Aber, würdest du mal ein paar Jahre als angestellter oder abhängiger Prekärer für die kapitalgetriebenen Unternehmen / Konzerne schaffen müssen, dann würdest du mit mehr Empathie formulieren. Wir müssten auch über den geringen Organisationsgrad (gewerkschaftlich), die unterschiedliche Prägung von z.B. SAPlern vs. richtigen Softwareingenieuren, über verschulte Studien, über Rechtsformen, über Hierarchien und heimliche Hierarchien zwischen Basis, Entwicklern, technischen Beratern, Projektleitern (mehr Wirtschaft als Info), und natürlich Geschäftsführungen und Vorständen sprechen, über verdichtete und entgrenzte Arbeit, über psychische und psychosomatische Erkrankungen, über chronische Erschöpfung, über Familienmenschen versus leidenschaftliche IT, über den überdurchschnittlichen Fortbildungsdruck und mangelnde Unterstützung der Unternehmen dazu, ... sprechen. Du hättest immer noch Recht, aber du würdest dich differenzierter äußern.
@maze Werden immer noch selten gekündigt. Und nicht jede.r IT-Arbeiter.in hat studiert. Aber Nervenzusammenbrüche, chronische Erschöpfung, Kündigung wegen Konflikten, Mobbing, Überarbeitung nehmen zu. Das ist ein deutlicher Trend. Leistungs- und Verhaltensüberwachung nehmen zu. Niemand wird je fertig, aber wenn das Auftragsvolumen ausgeschöpft ist, wird irgendwie zugemacht der Sack, und weiter zum nächsten Projekt. Das sorgt für hohe Fluktuation und mangels Dokumentation zu größerem Druck bei den Hinterbliebenen. Und die Reise geht zu immer mehr Überwachung, das ist auch an Windows und Azure zu sehen, und zu Crowd working. Formal sieht es in Deutschland noch gut aus, aber prekär ist es in meinen Augen nicht nur, wenn Verträge befristet sind. @kuketzblog